Eine Stadtführung – Teil 4 –

Ein Gastbeitrag von B. Kramer vom Recherchekollektiv Dokumentieren Gegen Rechts

92 Jahre nach der Machtergreifung der Nazis hat Deutschland einen Bundeskanzler, der laut darüber nachdenkt, welche Menschen in den Innenstädten sichtbar sein sollen und welche nicht. Stichwort: Stadtbild

Menschen unsichtbar zu machen, hat Geschichte. So wie in Gießen. Hier wurden in der Gießener Weststadt, einer Siedlung mit Namen „Gummiinsel“, in den 1930iger Jahren zweistöckige Backsteinhäuschen ohne Keller erbaut.

[1]

Errichtet wurden sie als Notquartiere vor allem für Familien jenischer Gewerbetreibender – regionale Fremdbezeichnung „Mäckeser“ –, Schausteller, Altwarenhändler und Nachfahren regionaler Sintifamilien.“ [2]

Das Viertel war vom Rest der Stadt isoliert, der Ruf wegen der hohen Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsrate ramponiert.“ [3]

In diesem Jahr, am 16. März 2025, jährte sich zum 82. Mal die Deportation von Gießener Sinti und Jenischen nach Auschwitz-Birkenau. Im Rahmen einer Gedenkstunde im Rathaus in 2024 betonte der Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher

Bereits vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten seien Sinti, Roma und Jenische diskriminiert worden.
Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik hätten sie sich unter dem Vorwand der präventiven Kriminalitätsbekämpfung registrieren und überwachen lassen müssen, führte Becher aus. Tatsächlich habe diese polizeiliche Erfassung jedoch nur zur Kriminalisierung der gesamten Bevölkerungsgruppe geführt, was schließlich die Isolation und Segregation dieser Menschen zur Folge hatte. »Unter den Nationalsozialisten wurden sie dann zu Opfern systematischer Verfolgung, Gewalt und Ermordung.«
“ [4]

15 Angehörige der Gießener Sinti und Jenischen wurden am 16. März nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 10 davon waren Kinder, das jüngste gerade ein Jahr alt.“ [5]

Neben der Gummiinsel, benannt nach dem früher größten lokalen Arbeitgeber, der Gummifabrik Poppe, gibt es noch die Stadtteile Margaretenhütte und den Eulenkopf.

Die Bezeichnung „Gummi-Insel“ „beinhaltet eine abschätzende Haltung und seine Anwendung macht deutlich, daß die dort Wohnenden als Angehörige eines neuen sozialen Ghettos betrachtet wurden“ schrieb Hans-Günter Lerch in seinem Buch „Tschü Lowi … Das Manische in Gießen“. [6]

Auf das Soziolekt wird im Nachfolgenden noch eingegangen werden.

Die Margaretenhütte um 1928. [7] Zu sehen sind Notquartiere im Fachwerkstil, die die 1927 aufgestellten und ausgedienten Eisenbahnwaggons für Wohungslose ergänzten.

Und der Eulenkopf, der in den 1950iger Jahren aus Behelfsunterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose entstand. [8]

[9]

Gummiinsel, Margaretenhütte und Eulenkopf waren Stadtteile mit begrenzter Anbindung an die bestehende städtische Bebauung und damit waren sie in gewisser Weise isoliert. [10]

Hans-Günter Lerch beschreibt am Beispiel der Wohnkolonie Margaretenhütte, dass diese zu einem Sammelpunkt für die sozial Benachteiligten wurde. Niemand habe sich die Mühe gemacht, die gesellschaftlichen Ursachen ihres Verhaltens aufzudecken und dafür Verständnis aufzubringen. [11]

Und tatsächlich war die Isolierung oder Ausgrenzung beabsichtigt. Lerch zitiert einen gewissen Schol mit folgenden Worten: „Sozial und staatspolitisch gesehen sind die Gießener A*ozialen unbrauchbar für ein geordnetes Gemeinschaftswesen, sie kennen nur Rechte, aber keine Pflichten. Diese Elemente sind geeignet, Zersetzungsarbeit zu leisten …“ [12]

Bezogen auf die Margaretenhütte handelte es sich laut Schol dabei neben „A*ozialen“ hauptsächlich um „Z-Wort“ (statt Roma und Sinti) und weiter „Schol wußte anscheinend nicht, dass die Z-Wort in Wirklichkeit jenische Familien waren, die bekanntlich nach Z-art leben und reisen.“ [13]

So konnte er schreiben: Neben ihren festen Wohnungen bewohnen die Z-Wort ihre Wohnwagen mit, die auf dem Koloniegelände aufgestellt sind. Dazwischen sind dürftige Blech- und Bretterhütten errichtet, die zur Unterkunft für die Pferde dienen.“ [14]

Hier, an den Rändern der Stadt Gießen, wurde das Soziolekt, das Lerch als „vorgefundene Geheimsprache bezeichnet,“ die dem Jenischen zuzuordnen sei, Manisch gesprochen.

Die Jenische Sprache setzt sich zusammen aus: Sprachen der Roma und Sinti, der deutschen Sprache, dem Jiddischen und der Rest ist anderssprachlich und ungeklärt.

Wer kennt nicht den Begriffe „Kaschemme“, „malochen“, „Katschemme“, „pofen“, „pennen“ oder „tinnef“.

2025 wurde das Gießener Manisch als immaterielles Kulturerbe in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbe aufgenommen.

Manisch gehört zu den Rotwelsch-Dialekten, die in vielen Regionen Deutschlands gesprochen werden. Ein Antrag, sie als Träger kultureller Ausdrucksformen anzuerkennen, ist von der Deutschen UNESCO-Kommission angenommen worden.“ [15]

[16]

Wenn „wir“ uns u.a. an die Siedlungen am Rande der Stadt Gießen während des Nationalsozialismus erinnern, dann auch daran: „Mit der Machtübernahme der Nationalsozialist:innen stieg die Vorstellung der “Rassenhygiene” zur Staatsideologie auf. Armut, Wohnungslosigkeit, unangepasster Lebensstil, Schulversagen und Kriminalität waren demnach “rassenbiologische” Probleme und sollten mit den entsprechenden Mitteln – KZ-Haft und Zwangssterilisierungen – bekämpft werden.“ [17]

Wenn „wir“ uns erinnern, dann dürfen wir aktuell nicht ignorieren, dass die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen „ihren zweiten Jahresbericht mit 159 dokumentierten antiziganistischen Vorfällen für Hessen im Jahr 2024“ veröffentlicht hat.

Es wurden 159 Vorfälle von Antiziganismus für das Jahr 2024 in Hessen dokumentiert.
Im Vergleich zum Jahr 2023 ist das eine Steigerung von rund 40%
.“

[18]

Und beim Erinnern vergessen Sie nie, mit der Unsichtbarmachung fängt es an!!!

Latsche Diwes oder bis bald in Gießen, denn hier findet im Zeitraum 29. + 30.11.2025 die Neugründung einer völkisch-patriotischen Jugendorganisation der AfD statt!

Alerta!!!

Quellenangaben:

[1] https://landbote.info/das-manische/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gummiinsel

[3] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/herz-weststadt-12268970.html

[4] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/sinti-und-jenischen-gedacht-92897156.html

[5] A.a.O.

[6] „Tschü lowi … Das Manische in Gießen“, Hans-Günter Lerch,  2005, Anabas-Verlag, S. 95

[7] https://landbote.info/das-manische/

[8] https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-giessen/giessen/sozialraeumliche-ausgrenzung-wird-in-giessen-aufgearbeitet-1667827

[9] https://landbote.info/das-manische/

[10] https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-giessen/giessen/sozialraeumliche-ausgrenzung-wird-in-giessen-aufgearbeitet-1667827

[11] „Tschü lowi … Das Manische in Gießen“, Hans-Günter Lerch,  2005, Anabas-Verlag, S. 95

[12] A.a.O. S. 86

[13] A.a.O. S. 85

[14] A.a.O. S. 85

[15] https://wissenschaft.hessen.de/presse/einstige-geheimsprache-giessener-manisch-ist-immaterielles-kulturerbe

[16] https://wissenschaft.hessen.de/presse/einstige-geheimsprache-giessener-manisch-ist-immaterielles-kulturerbe

[17] https://zumfeindgemacht.de/jenische/

[18] https://hessen.antiziganismus-melden.de/2025/06/05/mia-hessen-veroeffentlicht-den-zweiten-jahresbericht-zu-antiziganistischen-vorfaellen-in-hessen-die-zahl-der-vorfaelle-ist-im-vergleich-zum-vorjahr-um-40-gestiegen/

Eine Stadtführung – Teil 3 –

Ein Gastbeitrag von B. Kramer vom Recherchekollektiv Dokumentieren Gegen Rechts

Wir befinden uns vor einem denkmalgeschützten Gebäude in der Neuen Bäue 23.

Dieses Gebäude, das heute so aussieht

war bis 1938 das Wohn- und Bankhaus von Moritz Herz und seiner Familie, Frau und zwei Kindern. Moritz Herz hatte das Bankhaus von seinem Vater Joseph übernommen, das Bankgeschäft musste er im März 1938 abmelden.

Drei Stolpersteine erinnern an den vermutlich in Treblinka ermordeten Moritz Herz und seine Tochter Lotte und seinen Sohn Werner Guido Josef.

Nach dem November-Pogrom 1938, bei dem auch das Bankhaus Herz geplündert wurde, wurde Moritz Herz für etwa fünf Wochen ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt, während die Nazis das Gebäude übernahmen.

So wurde daraus das sog. Gestapo-Haus mit einem Keller in dem Verfolgte inhaftiert, verhört und gefoltert wurden.

Nach seiner Rückkehr aus dem KZ bemüht sich Moritz Herz monatelang verzweifelt um eine Auswanderung für seine beiden Kinder. Der Schriftverkehr mit den englischen Schulen und Hilfskomitees ist erhalten geblieben, und es ist erschütternd zu lesen, mit welcher Höflichkeit und Dringlichkeit Moritz Herz nach England schreibt, um für Werner eine Schule zu finden, die ihn aufnimmt. Im September 1939 erhält er dann die Auskunft, dass es weder für Lotte, deren Auswanderungsziel die USA war, noch für Werner eine Möglichkeit zur Auswanderung gibt.“ [1]

Im Juni 1940 muss Familie Herz ihr Haus verlassen und zieht zwangsweise in die Wilhelmstr. 10. Die Gestapo hat sich das Haus Neuen Bäue 23 bereits vorher angeeignet und richtet im Keller des ehemaligen Bankhauses einen Folterkeller ein. Im November 1941 muss Familie Herz erneut umziehen, diesmal in die Frankfurter Str. 11 zu Familie Austerlitz, die dort eine Weinhandlung betrieben hatte.
Im Februar 1942 beginnt die Ghettoisierung der Gießener Juden: alle werden zwangsweise in sogenannte Judenhäuser umgesiedelt, die Familie Herz in die Walltorstr. 42.
Am 14. September 1942 werden Moritz Herz und seine beiden Kinder wie die anderen 150 noch in Gießen lebenden Juden von der Gestapo aus ihren Wohnungen geholt und in die Goetheschule an der Westanlage gebracht.
Zwei Tage später werden alle in einen Güterzug verladen. Der Zug mit den Gießener Juden steht eine Nacht auf dem Güterbahnhof und fährt dann nach Darmstadt. Nach etwa zwei Wochen wird Familie Herz mit 880 anderen Juden aus Hessen in das Vernichtungslager Treblinka transportiert.
Auf der Steuerkarte steht dafür: „verzogen am: 20.10.42 nach: unbekannt“. Nach 1945 wird auf diese Kartei eingetragen: „gestorben am 8.Mai 1945 Todeserklärung d. Amtsgerichts Gießen v. 27.9.1949“. (Stadtarchiv Gießen)“.
[2]

Der Gießener Schriftsteller Georg Edward berichtete in seinem Tagebuch über einen Besuch bei Moritz Herz, nachdem dieser aus dem Konzentrationslager entlassen worden war:

Besuchte den Bankier Herz, der kürzlich aus dem Konzentrationslager Buchenwald zurückgekehrt ist. Er erzählte, es sei ihm bei Todesstrafe verboten worden, darüber zu sprechen, aber was er durchgemacht habe, seit entsetzlich gewesen.
Man würde ihm auch nicht glauben, wenn er schildern wollte, was für brutale Bestien die Angestellten in den Konzentrationslagern seien. Nicht nur die Juden, auch alle anderen Häftlinge würden unmenschlich behandelt.
Eine Anzahl der am 10. November hingeschafften Juden sei wieder nach Hause geschickt worden, aber Tausende habe man zurückbehalten. Viele seien infolge der Misshandlungen gestorben. Alles ist entsetzlich und ich habe alle Achtung vor dem deutschen Volk verloren, das zu allen Untaten und Verbrechen stillgeschwiegen hat, die während der letzten fünf Jahre verübt worden sind. …

1939: 30. Juli (Sonntag) – Zum Diner bei Bankier Herz, angenehme und freundliche Stimmung unter Leuten, die jetzt auf Schritt und Tritt verfolgt werden … Bankier Herz erzählte von den Leuten, die er im Konzentrationslager zu ertragen hatte, wie man ihm drohte, ihn zu erschießen, wenn er sich weigere, die Kombination seines Tresors in der Bank zu verraten.
Die Tage, während derer er die Hinrichtung erwartete, seien das Schrecklichste gewesen, das er je durchgemacht habe.“ (in: Georg Edward 1869-1969. Dokumente einer langen, konfliktreichen Lebensreise, CD, hrsg. von Hans-Joachim Weimann und Brigitte Hauschild, Gießen 2004)
.“[3]

Am 14. September 1942 wird die Familie von der Gestapo in die Goetheschule gebracht. Einige Tage später verlässt ein Güterzug die Stadt: Die 150 damals noch in Gießen lebenden Juden werden über Darmstadt nach Treblinka gebracht.
Schriftsteller Georg Edward soll in seinen Tagebücher festhalten: »Es wurde mir gesagt, die armen Menschen würden nach Polen geschafft, die jüngeren von ihren Eltern getrennt und diese sobald wie möglich umgebracht.
Tausende und Abertausende von Juden sollen von den SS-Männern bereits ermordet worden sein, aber man verlangt, das deutsche Volk solle die blutrünstige Bestie anbeten, die Deutschland dem Verderben entgegenführt.«“ [4]
Aber nicht nur in den Konzentrationslagern wüteten die Nazis auf brutalste Art und Weise, auch im Keller des Gestapo-Hauses fanden brutalste Verhöre statt, die manchmal zum Selbstmord führten „(…) wobei nicht auszuschließen ist, ob die Verhörenden nachgeholfen hatten.
“ [5]

Ganz rechts im Bild ist das Bankhaus Herz in den 1930iger Jahren zu sehen. Foto: Stadtarchiv Gießen © Stadtarchiv Gießen [6]


Wir stehen jetzt vor der Goetheschule in Gießen.

[7]

Im Zeitraum vom 12.-17.9.1942 wurden im Gebäude der Goetheschule „330 Juden, darunter die letzten 150 aus Gießen sowie andere aus der Umgebung, festgehalten.“ [8]

[9]

Der Gießener Schriftsteller berichtete darüber wie die Bewohner*innen der sog. Judenhäuser (insgesamt gab es in Gießen ca. 8 oder 9, drei davon wurden im 2. Weltkrieg zerstört) [10] aggressiv und brutal in die Sammelstelle verbracht wurden. Sammelstelle für die Deportation war die Goetheschule.

[11]

In Ergänzung dazu ein Abschnitt aus dem Bericht des Gießeners Ludwig Stern:

Beim Verladen im Gießener Bahnhof bekamen die Juden bereits einen kleinen Vorgeschmack von dem, was sie zu erwarten hatten. Es hagelte nur so von Schimpfwörtern und Schlägen auf Männer, Frauen und Kinder. Ein Eisenbahnwagen wurde verschlossen, die Fenster durften nicht geöffnet werden.“ Vom Bahnhof fuhr der Zug mit den Verschleppten Richtung Darmstadt.“ [12]

Der Gießener Schriftsteller Georg Edward hatte gehofft, „Der alte hebräische Gott ist der Gott der Rache und die Rache wird furchtbar sein, kommen wird sie gewiß.“ [13]

Quellenangaben:

[1] https://kultur.bildung.hessen.de/fachberatung/giessen-vb/nationalsozialismus_in_giessen_-_arbeitsmappe_lio.pdf

[2] a.a.O.

[3] a.a.O.

[4] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/keller-wurde-gefoltert-12068565.html

[5] https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/brutalste-verhoere-auch-in-giessen-92577149.html

[6] https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/brutalste-verhoere-auch-in-giessen-92577149.html

[7] https://www.goetheschule-giessen.de/ueber-uns/

[8] https://kultur.bildung.hessen.de/fachberatung/giessen-vb/nationalsozialismus_in_giessen_-_arbeitsmappe_lio.pdf

[9] https://www.goetheschule-giessen.de/ueber-uns/einblick-in-die-schulgeschichte/

[10] https://kultur.bildung.hessen.de/fachberatung/giessen-vb/nationalsozialismus_in_giessen_-_arbeitsmappe_lio.pdf

[11] https://www.schlagetter-p.de/f_28-chronique-scandaleuse/ansicht_detail/detail_318.html

[12] https://landbote.info/holocaust-10/

[13] https://kultur.bildung.hessen.de/fachberatung/giessen-vb/nationalsozialismus_in_giessen_-_arbeitsmappe_lio.pdf

Stadtführung – Teil 2 –

Ein Gastbeitrag von B. Kramer vom Recherchekollektiv Dokumentieren Gegen Rechts.

Wir stehen vor dem Trinkaus-Haus, einem Jugendstil-Haus an der Ecke Seltersweg/Wolkengasse.

Gustav Trinkaus kaufte 1905 die alte Gastronomie im Seltersweg 59, die er dann abreißen ließ. Vor dem Abriss sah das Gebäude so aus. [1]

Im Sommer 1927 wurde die Lokalität an Franz Soldan verpachtet. Fotos dieser Lokalität „Zum schwarzen Walfisch“ konnten wir leider keine finden. Franz Soldan (1873 – 1937) wurde 1928 Mitglied in der NSDAP von der er 1933 zum Stadtrat und zum Sturmführer der SA ernannt wurde.

Seine Ehefrau Mina war ebenfalls Parteimitglied und wurde als „wahre Mutter der Gießener SA“ bezeichnet. [2] Sein Sohn Hugo (1901 – 1927) war während seines Studiums in Gießen Mitglied der völkischen und schlagenden Verbindung Agronomia und ein überzeugter Hitleranhänger sowie Parteimitglied seit 1925. [3]

Franz Soldan machte aus dem „Zum schwarzen Walfisch“ das 1. NS-Parteilokal. [4] Dieses auch Soldan genannt „war Ausgangs- und Endpunkt zahlreicher NS-Aktivitäten und Aufmärsche, Parteiversammlungen und Auseinandersetzungen mit den politischen Gegnern.“ [5]

Sein Lokal war auch Treffpunkt oder „Verkehrslokal“ der studentischen Korporationen und Burschenschaften.

Der Völkische Beobachter veröffentlichte am 16.7.1928 eine Anzeige mit dem Text: „Nur hier verkehrt Ausschneiden? der Nationalsozialist! Aufheben!“ [6]

Sein „Parteilokal“ … „war bis zur Machtergreifung das einzige Lokal, worin sich ein SA-Mann in Uniform sehen lassen durfte.“ [7]

Die Gießener Allgemeine Zeitung berichtete am 10.0.2024 folgendes:

Franz Soldan eröffnete in den Räumen die Gaststätte „Zum schwarzen Walfisch“, die im Dritten Reich zum Hauptparteilokal der NSDAP und Treffpunkt der SA in Gießen wurde. Bekannt ist darüber zum Beispiel, dass SA und SS eine Woche nach der Reichstagswahl am 13. März 1933 Nazigegnern, Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschaftern und Juden durch die Innenstadt bis „Zum schwarzen Walfisch“ gezwungen hatten. Dort mussten sie durch ein Spalier an Nazis gehen, wurden mit Tritten und Schlägen traktiert und anschließend in dem Gasthaus festgehalten und weiter misshandelt.“ [8]

Der Gießener Schriftsteller Georg Edward beschrieb diesen Vorfall so: „Unerhörter Terrorismus der Sturmabteilung und der Schutzstaffel der Nationalsozialisten, die jetzt Polizeigewalt haben, was bedeutet, dass sie tun können, was ihnen beliebt. Um 10 Uhr ging ich in die Stadt und fand alle jüdischen Warenhäuser auf Befehl dieser Burschen geschlossen, und es wurde erzählt, sie hätten am frühen Morgen die Juden aus den Betten geholt, sie zu ihrer Kneipe auf dem Seltersweg geschleppt, sie geschlagen und misshandelt und schliesslich gezwungen, einen Schein zu unterzeichnen, wonach sie erklärten, sie würden nichts gegen die neue deutsche Regierung unternehmen.

Auf dem Seltersweg war ich Zeuge eines empörenden Schauspiels: Privatdozent Dr. Georg Meyer von zwei Dutzend vulgär aussehenden, mit Flinten bewaffneten Burschen von der nationalsozialistischen Sturmstaffel eskortiert. Die Leute auf der Strasse schienen in der Mehrzahl mit dieser Brutalität einverstanden zu sein, nur wenige zeigten Überraschung oder Abscheu auf ihren Gesichtern. Als ich meine Empörung offen aussprach, wurde mir sofort mit Verhaftung gedroht. Ich ging weiter in der Hoffnung, einen Polizisten aufzutreiben, aber keiner liess sich blicken.“ [9]

Wenn „wir“ uns erinnern, dann nicht nur an die Untaten und die zerstörerische Brutalität der Nazis, sondern auch an die Ignoranz von Teilen der Bevölkerung, die mit der Brutalität einverstanden waren oder es es zu sein schienen.

Wenn „wir“ uns erinnern, dann MÜSSEN „wir“ unsere Empathie und unsere Solidarität bewahren für Verfolgte und Marginalisierte damals und HEUTE!!!!

Im vergangenen Jahr sind in Hessen 121 Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte verzeichnet worden. 120 davon seien als politisch rechts motivierte Taten eingeordnet worden, teilte das Innenministerium auf eine Anfrage der oppositionellen Grünen-Landtagsfraktion mit. aut Aufstellung wurde der erste derartige Fall am 9. Januar 2024 in Gudensberg (Schwalm-Eder-Kreis) registriert und der letzte am 26. Dezember in Gießen.“ [10]

Das bedeutet „an jedem dritten Tag ein Angriff auf Geflüchtete“. [11]

Gleichzeitig ist die Zahl queerfeindlich motivierter Straftaten deutlich angestiegen. „Im vergangenen Jahr wurden in Hessen 135 Taten registriert, 52 mehr als im Vorjahr, heißt es in einer Antwort des hessischen Innenministeriums auf eine Anfrage dreier Grünen-Abgeordneter des Landtags in Wiesbaden. Das ist ein Anstieg um knapp 63 Prozent. Dabei handelt es sich um Fälle von Hasskriminalität.“ [12]

Ebenfalls zugenommen haben antisemitisch motivierte An- und Übergriffe auf Jüdinnen*Juden. 2024 sind diese gegenüber dem Vorjahr um rund 75 Prozent angestiegen. „Demnach wurden im vergangenen Jahr 926 judenfeindliche Vorfälle gemeldet.“ [13]

Stark angestiegen sind auch antiziganistische Vorfälle, „insbesondere Beleidigungen und Mobbing, (…)“. „Die Zahl der dokumentierten antiziganistischen Vorfälle in Hessen stieg von 113 im Jahr 2023 auf 159 im Jahr 2024, was einer Zunahme von rund 40 % entspricht.“ [14]

Desweiteren ist in Hessen eine „deutliche Zunahme von Angriffen auf Obdachlose zu verzeichnen. Die Zahlen sind zwischen 2015 (53 Fälle) und 2024 (116 Fälle) sprunghaft angestiegen.“ [15]

Am 26.10.2025 schrieb die TAZ über Forschende, die erstmals Fotos einer Deportation der NS-Zeit aus Hamburg identifiziert haben. „Sie beweisen einmal mehr, dass dies vor aller Augen geschah.“

Deshalb raus auf die Straßen, wenn sich die AfD in Gießen in den Hessenhallen am 29. und 30. November 2025 trifft, um eine Höcke-Jugend zu gründen!

Quellenangaben:

[1] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/im-seltersweg-ehemaliges-traditionslokal-trinkhaus-der-trinkaus-93231044.html

[2] „Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“ Bruno W. Reimann/Angelika Albach/Heiko Boumann/Ralf Fieberg/Susanne Meinl, Gießen 1990, S. 203

[3] A.a.O. S. 207

[4] A.a.O. S. 200

[5] A.a.O. S. 200

[6] A.a.O. S. 202

[7] A.a.O. S. 203

[8] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/im-seltersweg-ehemaliges-traditionslokal-trinkhaus-der-trinkaus-93231044.html

[9] https://www.giessen.de/Leben/Bildung/Stadtarchiv/Historische-Streifz%C3%BCge/-Drittes-Reich-und-Weltkrieg-in-der-Provinzstadt-Zeitkritische-Betrachtungen-aus-den-Tageb%C3%BCchern-des-Gie%C3%9Fener-Schriftstellers-Georg-Edward.php?object=tx,2874.5&ModID=7&FID=2874.58118.1&NavID=2874.441&La=1

[10] https://www.zeit.de/news/2025-03/20/121-angriffe-auf-fluechtlingsheime-und-fluechtlinge

[11] https://www.migazin.de/2025/03/20/hessen-an-tag-angriff-gefluechtete/

[12] https://www.zeit.de/news/2025-08/21/deutlich-mehr-queerfeindliche-straftaten-in-hessen

[13] https://www.hessenschau.de/gesellschaft/antisemitismus-ist-quasi-ueberall-zahl-der-vorfaelle-in-hessen-nimmt-deutlich-zu-v1,jahresbericht-antisemitismus-100.html

[14] https://hessen.antiziganismus-melden.de/aktuelles/

[15] https://www.hessenschau.de/panorama/gewalt-gegen-obdachlose-steigt—hohe-dunkelziffer-vermutet-v1,angriffe-obdachlose-102.html

Stadtführung – Teil 1 –

Ein Gastbeitrag von B. Kramer vom Recherchekollektiv Dokumentieren Gegen Rechts

Die antifaschistische Führung durch die mittelhessische Stadt Gießen beginnt auf dem „Elefantenklo“ oder E-Klo, das wegen seiner überdimensionalen, fast plumpskloartigen Erscheinung mit drei Öffnungen, seinen Namen erhalten hat.

Auf dem E-Klo stehend kann mensch die drei Öffnungen erkennen und kann direkt auf das Gebäude mit dem Schuhhaus Darré schauen.

Hier ein Blick auf die Einkaufsmeile der Stadt, der Seltersweg.

In den 1930iger Jahren sah es hier noch so aus
Anmerkung: der orangefarbene Pfeil zeigt direkt auf das Schuhhaus Darré

Ein Blick auf den Seltersweg in den 30er Jahren.

[1]

Am Selterstor sah es nach Kriegsende so aus:

[2]

Vor dem Karstadt stehend blicken wir direkt auf das Schuhhaus Darré, das in Kürze schließt.

Nach der „Arisierung“ sah das Schuhhaus Darré so aus:

[3]

Bis 1933 gehörte das Schuhhaus zur jüdischen Schuhhausfiliale Bottina. Die Familie floh in die USA und Emmy und Edmund Darré gelangten in den Besitz durch „Arisierung“.

Die sogenannte Arisierung war ein zentraler Bestandteil des nationalsozialistischen Antisemitismus. Sie bezeichnet den systematischen, gesetzlich abgesicherten Entzug jüdischen Eigentums – von Häusern und Geschäften bis hin zu ganzen Firmen – der mitten in deutschen Städten, in Nachbarschaften und Familien vollzogen wurde. Was offiziell oft als »Übernahme« bezeichnet wurde, war in Wahrheit Zwang und Entrechtung.“ [4]

Interessanterweise sah der „Kauf“vertrag zwischen Bottina und Darreé eine Verkaufssumme von 50.000 Reichsmark vor, die in monatlichen Restzahlungen in einer verzinsten Ratenzahlung –abhängig vom Umsatz – zu entrichten war. [5]

Doch da die Familie in die USA floh, mussten sie eine sog. Reichsfluchtsteuer entrichten. „Diese war 1933 zum Zwecke der Ausplünderung der Juden und politisch Verfolgter instrumentalisiert worden.“ [6]

Das bedeutete: „Die Reichsfluchtsteuer wurde bei Aufgabe des inländischen Wohnsitzes fällig, sofern das Vermögen 200.000 Reichsmark überstieg oder das Jahreseinkommen mehr als 20.000 Reichsmark betrug. Der Steuersatz wurde auf 25 Prozent des Vermögens des Steuerpflichtigen festgesetzt.“ [7]

Wikipedia dazu: „Vor 1933 war d Steueraufkommen aus d Reichsfluchtsteuer wenig bedeutsam gewesen; es betrug im zweiten Rechnungsjahr nur knapp 1 Million Reichsmark. Mit Beginn der durch Terror eingeleiteten Fluchtbewegung wurde die Reichsfluchtsteuer zu einem bedeutenden Teil im Reichshaushalt. Insgesamt zog der NS-Staat durch die Fluchtsteuer 941 Millionen Reichsmark ein. Nach Schätzungen stammt diese Summe zu über 90 % von rassenideologisch verfolgten Emigranten.“ [8]

Zurück nach Gießen mit Blick auf das Schuhhaus Darré, während hinter uns auf einem Blumenkübel zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen wird.

In diesem Zusammenhang erinnern wir an einen Artikel in der Oberhessischen Tageszeitung am 23.08.1933. Er trug den Titel: „Kauft nicht bei Juden.“ [9]

Zur Neueröffnung veröffentlichte die Oberhessische Tageszeitung vom 17.10.1933 folgende Anzeige des Schuhhaus Darreé

[10]

Zum Zeitpunkt der Anzeige lebten gerade noch 850 Jüdinnen*Juden in Gießen. Bei der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz der Juden habe Gießen ein hohes Tempo vorgelegt, besonders im Schuhhandel, so Peer Morton Pröve in seiner an der J-L-U entstandenen Bachelor-Arbeit.

Mehr dazu hier

Und weiter: „Von den drei Groß- und 14 Kleinschuhhandlungen in der Stadt – alle in oder um den Seltersweg oder in der Bahnhofstraße gelegen – waren ursprünglich sieben in »jüdischem« Besitz. Schon im Dezember 1932 warfen SA-Leute Schaufenster ein, Massenverhaftungen sorgten für Unruhe, es gab Boykottaufrufe gegen von Juden geführte Geschäfte. Wo man seine Schuhe kaufte, wurde zur »politischen« Entscheidung, erinnerte Pröve, wobei er Wert darauf legt, dass diese Verdrängung der jüdischen Unternehmer gängige »soziale Praxis« gewesen sei.Nur zwei Schuhgeschäfte seien liquidiert worden, alle anderen hätten auffallend schnell und »in vergleichbar hohem Maße frei von der Einmischung nationalsozialistischer Behörden und Vorschriften« neue Eigentümer bekommen.“ (a.a.O.)

Edmund Darrés Entnazifizierungsverfahren ergab später, dass er in einem „wahren Wirtschaftskrimi und Nazi-Machtkampf verwickelt“ war. Nachzulesen entweder als Screenshot oder hier

[11]

Edmund Darré, der seit 1925 als Geschäftsführer im Schuhhaus Bottina gearbeitet hatte, [12] veröffentlichte am 19.9.1933 und am 20.9.1933 folgende Erklärungen:

Erklärung! In Verbindung mit einem stillen Teilhaber (Christlicher Herr aus Gießen) habe ich das Schuhhaus Bottina in Gießen käuflich erworben. Zweifler an dem ordnungsgemäßen Kauf des Geschäftes wollen sich an Herrn Rechtsanwalt L. Engisch wenden, welcher von mir befugt ist, erschöpfende Auskunft zu erteilen. Herr Rechtsanwalt L. Engisch hat die Verträge abgeschlossen. Die bisherige Firma Schuhhaus Bottina firmiert künftig …

[13]

Nächste Erklärung: „Von verschiedenen interessierten Seiten werden immernoch unwahre Gerüchte über mein Geschäft verbreitet.
Allen Anfeindungen zum Trotz erkläre ich nochmals, daß mein Geschäft rein deutsch ist; daß sowohl mein stiller Teilhaber, als auch ich rein arischer Abstammung sind und daß mit keinem jüdischen Kapital gearbeitet wird.
Ferner erkläre ich, daß sowohl die Leitung als auch das gesamte Personal rein arischer Abstammung sind. Ich werde zukünftig gegen Jedermann klagbar vorgehen, welcher ein anderslautendes Gerücht verbreitet
.“

[14]

Doch Fakt ist: unter Beteiligung von Edmund Darré verschwand am 1.8.1936 das letzte „jüdische“ Schuhhaus (Schuhhaus Süss, Marktstr. 9/11) [15]

Unter Beteiligung von Edmund Darré konnte die Familie Krämer erst drei Jahre nach den ersten Versuchen das Schuhhaus Süss „verkaufen“. Dazu setzte Darré den Strohmann Karl Baier ein.

So kam es, dass „die Familie Krämer für das mit 35 000 Reichsmark eingeschätzte Geschäft 28 000 Reichsmark vom »arischen« Käufer“ erhielt „und davon insgesamt 26 000 als »Judenvermögensabgabe« und »Reichsfluchtsteuer« an die Reichsvermögensverwaltung bezahlen“ musste. [16]

Ende Teil 1. Hingewiesen werden soll in diesem Zusammenhang an die Bachelorarbeit von Peer Pröve über „Denunziation, Verdrängung, „Arisierung“ – Der Gießener Schuhhandel im Nationalsozialismus“, 2022, Universität Gießen.

Quellen:

[1] „Gießen – ein Kriegsende“ Erinnerte Zeitgeschichte der letzten sechs Kriegsmonate Herausgegeben von Richard Humphrey, Rol Hauser, Meike Kross und Miriam Pagenkemper, 1995, Gießener Allgemeine, S. 30

[2] „Gießen – ein Kriegsende“ Erinnerte Zeitgeschichte der letzten sechs Kriegsmonate Herausgegeben von Richard Humphrey, Rol Hauser, Meike Kross und Miriam Pagenkemper, 1995, Gießener Allgemeine, S. 30

[3] https://www.facebook.com/groups/2161802224079721/posts/3642207976039131/

[4] „Gießen – ein Kriegsende“ Erinnerte Zeitgeschichte der letzten sechs Kriegsmonate Herausgegeben von Richard Humphrey, Rol Hauser, Meike Kross und Miriam Pagenkemper, 1995, Gießener Allgemeine

[5] https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/vortrag-zum-thema-arisierung-in-giessen-93978504.html

[6] https://www.darre.de/media/pdf/05/7b/46/Vergangenheit-II.pdf?srsltid=AfmBOoozew0OOqn99Eu6LKrJLLRjlh8CIj4ClpUqwjpvwx6Y735WgrWa

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfluchtsteuer

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfluchtsteuer

[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfluchtsteuer

[10] Bruno W. Reimann/Angelika Albach/Heiko Boumann/Ralf Fieberg/Susanne Meinl „Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“, 1990, S. 381

[11] Bruno W. Reimann/Angelika Albach/Heiko Boumann/Ralf Fieberg/Susanne Meinl „Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“, 1990, S. 413

[12] https://www.giessener-allgemeine.de/giessen/komplette-existenzen-vernichtet-91764652.html

[13] https://www.darre.de/media/pdf/05/7b/46/Vergangenheit-II.pdf?srsltid=AfmBOoozew0OOqn99Eu6LKrJLLRjlh8CIj4ClpUqwjpvwx6Y735WgrWa

[14] Bruno W. Reimann/Angelika Albach/Heiko Boumann/Ralf Fieberg/Susanne Meinl „Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“, 1990, S. 412

[15] Bruno W. Reimann/Angelika Albach/Heiko Boumann/Ralf Fieberg/Susanne Meinl „Antisemitismus und Nationalsozialismus in der Gießener Region“, 1990, S. 412

[16] https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/verblendung-profitgier-oder-beides-91764300.html

[17] https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/juedische-schuhhaendler-verdraengt-und-beraubt-91954192.html

Aufruf

Die Polizei hat sich bereits geäußert zur Neugründung der AfD-Jugendorganisation Ende November in Giessen, die Geschäftsleute ebenfalls, aber was denken marginalisierte Menschen.

Was bedeutet die zweitägige Veranstaltung in den Giessener Hessenhallen für queere Menschen, für Jüd*innen, für BPoCs, für Geflüchtete, für Sinti*zze und Rom*nja … . Bisher wurde dieser Teil der Bevölkerung dazu nicht befragt.

Wir vom Verein zur Aufdeckung neonazistischer und antidemokratischer Umtriebe in und um Giessen (VANU) möchten Euch Gehör verschaffen.

Wir möchten Eure Perspektive hier im Blog veröffentlichen. Bitte nicht mehr als 500 Wörter!

E-Mail: vanu-news.riseup.net

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